25. April 2018
Fragwürdige Umstände - der Tod einer geflüchteten Frau und ihres Kindes in Eckolstädt

Flüchtlingsrat fordert umfassende Aufklärung

Vergangene Woche wurde in einer Flüchtlingsunterkunft in Eckolstädt im Landkreis Weimarer Land eine junge Mutter mit ihrem Baby tot aufgefunden. Die Mutter hatte Suizid begangen. „Mit Bestürzung haben wir vom tragischen Tod einer geflüchteten Mutter und ihres Kindes erfahren. Unser herzliches Beileid gilt den Angehörigen, insbesondere dem Familienvater, der sie tot in der Wohnung gefunden hat“ so Ellen Könneker vom Flüchtlingsrat Thüringen.

Der Flüchtlingsrat fordert umfassende Aufklärung zu den Hintergründen dieser Verzweiflungstat. Nach uns vorliegenden Informationen sei die junge Mutter schwer traumatisiert gewesen und habe bereits mehrere Suizidversuche unternommen. Wiederholt habe die junge Familie vorgesprochen, um wieder eine Unterkunft in Apolda zu bekommen, wo sie bereits Freunde und Unterstützer*innen hatten und zuvor untergebracht waren. Diese Bemühungen liefen ins Leere.

Welche Hinweise und Anzeichen hat es im Vorfeld an die zuständigen Akteure im Landkreis gegeben? Welche Unterstützungsmaßnahmen wurden der schwer traumatisierten Mutter und damit besonders schutzbedürftigen Geflüchteten angeboten?
Wie wurde ihre besondere Situation in der Aufnahme und Unterbringung berücksichtigt und dem Kindeswohl besonders Rechnung getragen? Wieso wurde im konkreten Fall der Bitte nach einer Unterkunft in Apolda nicht entsprochen? Der Flüchtlingsrat fordert Aufklärung zu diesen Fragen.