Polizei dringt nachts willkürlich in die Wohnung einer alleinstehenden Frau ein

Am 26. September 2017 gegen 2 Uhr nachts drangen Polizisten in die Wohnung einer alleinstehenden älteren Frau in einer Gemeinschaftsunterkunft ein. Die Beamten wollten eine Person abschieben und durchsuchten dabei willkürlich auch angrenzende Wohnungen. Die Betroffene berichtete:

Am frühen Dienstagmorgen, den 26. September 2017 so gegen 2.00 Uhr, wurde ich durch sehr laute Geräusche vor meinem Fenster und im Treppenhaus aus dem Schlaf gerissen.

Ich bekam große Angst, denn ich lebe allein in meiner Wohnung und habe keine Familie. Draußen riefen sich Männerstimmen etwas zu, aber ich konnte es nicht verstehen. Plötzlich wurde meine Wohnungstür aufgeschlossen, ich fühlte mich schrecklich hilflos und weinte.

Ein Mann lief durch mein Zimmer und sagte "Keine Sorge, ich bin Polizei". Er schaltete das Licht an und öffnete die Vorhänge und sprach mit einem anderen Mann vor dem Balkon. Ich schämte mich fürchterlich, umhüllte mich schnell mit der Bettdecke und saß zitternd im Bett, als er noch draußen nachschaute. Dann verschwand er ohne Erklärung. Seitdem schlafe ich schlecht und fühle mich in der Wohnung nicht mehr sicher.


Grundlegende Rechte auf Unverletzlichkeit der Wohnung aus Sicht des Flüchtlingsrates Thüringen e.V. missachtet.