30. Oktober 2023
Gleiches Recht auf Bildung für alle!

Wir unterstützen den Appell von Jugendliche ohne Grenzen "Gleiches Recht auf Bildung für alle!":

Die Petition an die Kultusminister:innenkonferenz kann man hier bis zum 7.Dezember unterzeichen:

https://weact.campact.de/petitions/gleiches-recht-auf-bildung-fur-alle

"Chancengleichheit und Zugang zu Bildung sollten für alle jungen Menschen in Deutschland gewährleistet sein. Aber das ist im Moment nicht der Fall. Uns - jungen Geflüchteten - werden Bildungschancen genommen und wir stehen unter enormem Druck und können nie durchatmen.

Gemeinsam fordern wir, dass junge Geflüchtete das gleiche Recht auf Bildung und Bildungspausen erhalten wie alle anderen Menschen in Deutschland.

  1. Wir müssen ohne Angst lernen können: Wer Angst vor einer Abschiebung hat, kann schlecht lernen. Schulen und Ausbildungsstätten müssen sichere Orte für uns sein, aus denen nicht abgeschoben werden darf. Bildung - egal ob durch Schule, Ausbildung oder Studium - muss zu einem sicheren Aufenthalt führen.

  2. Recht auf Pause: Auch wir brauchen mal eine Pause – wie alle jungen Menschen. Derzeit wird aber vielen Menschen die Aufenthaltserlaubnis oder Ausbildungsduldung entzogen, wenn sie den Bildungsweg wechseln oder mal eine Pause einlegen. Wir fordern: Unterbrechung von bis zu einem Jahr müssen ohne negative Folgen für den Aufenthaltsstatus möglich sein.

  3. Recht auf Schule für Alle: Aktuell endet die Schulpflicht in den meisten Bundesländern mit dem 18. Lebensjahr. Dies bedeutet, dass Menschen, die mit mehr als 16 Jahren einreisen, meist keine Möglichkeit auf weiterführende Bildung haben oder überhaupt keinen Schulabschluss machen können. Wir fordern ein Recht auf Schulbesuch für alle Heranwachsenden!

  4. Wertschätzung und Anerkennung: Wenn wir nach Deutschland kommen, haben wir bereits Bildungserfahrung, sprechen oft mehrere Sprachen und besitzen fachliche Fähigkeiten. Leider werden diese Kompetenzen nicht ausreichend anerkannt. Das demotiviert, schmerzt und führt dazu, dass Fähigkeiten verlernt statt ausgebaut werden. Wir fordern daher die Berücksichtigung von individuellen Bildungsbiographien, z.B. durch muttersprachliche Eingangstest, leichtere und fairere Anerkennung von Zeugnissen und Herkunftssprachfähigkeiten sowie ausreichend Zeit bei Prüfungen für Nicht-Muttersprachler*innen.

Die Langfassung unseres Bildungs-Appells mit den detaillierten Forderungen, mit denen wir uns an die Kultusminister*innen-Konferenz wenden wollen, findet ihr hier: http://jogspace.net/files/2023/07/Appell-Gleiches-Recht-auf-Bildung-und-Bildungspausen-fur-alle.pdf"